Übernahme und Restaurierung des Gebäudes
Nachdem der damals noch junge Verein miterleben musste, wie ein altes Gebäude nach dem anderen aus dem Ortsbild verschwand, bemühte man sich letztendlich vergeblich um den Erhalt der letzten alten Mühle an der Straße zum Ortsteil Haft.
Als dann bekannt wurde, dass das älteste Haus von Ottersweier in der Bachstraße 1 ebenfalls verkauft und auf dem Gelände ein großer Neubau entstehen sollte, setzte sich der damalige Vorstandsvorsitzende Waldemar Friedmann mit aller Kraft für den Erhalt des Ensembles aus Wohnhaus und Scheune ein. Ein Investor und damit der Abrissbagger standen schon bereit, das Gebäude selbst war in einem sehr schlechten Zustand. Die Besitzerin – Frau Maria Thallner – zögerte aber mit dem Verkauf als der Verein sich um eine Lösung zum Erhalt des gesamten Ensembles bemühte. Historiker und Vorstandsmitglied Michael Rumpf stand uns beratend zur Seite und zeigte die Besonderheiten des Hauses auf (z.B. die hohen Decken und großzügigen Fenster im OG, die gemauerten Kornschütten im DG, die erhaltenen kleinen Fensterschubladen, der schwarze Rauchfang u.ä.). Mutig starteten wir die Rettungsaktion und wollten das eigentlich Unmögliche wagen.
Im Juli 2010 sollte der Gemeinderat von Ottersweier vom Sinn einer Investition in die baufällige und denkmalgeschützte Immobilie überzeugt werden. Unser Vorstandsmitglied Elke Echle hatte sich akribisch vorbereitet und nicht nur einen stimmigen Finanzierungsplan, sondern auch ein Gesamtkonzept präsentiert. Die Rückendeckung unseres Bürgermeisters Jürgen Pfetzer und der Besitzerin Maria Thallner, die Lage im zuschussfähigen Sanierungsgebiet und die Aussicht, die Gemeinde in den Besitz eines Filetgrundstückes in der Ortsmitte zu bringen gaben dann den letzten Ausschlag für die Zustimmung. Die Gemeinde kaufte das Grundstück mit den Gebäuden und der Historische Bürgerverein unterzeichnete stilgerecht im Hof des zukünftigen Museums den Erbbaurechtsvertrag für die nächsten 25 Jahre.
Mit Alfons Burkart hatten wir einen mit alten Gebäuden erfahrenen Architekten zur Seite und mit der Bernhard-Friedmann-Stiftung auch einen großzügigen Geldgeber. Dennoch war es ein großes Abenteuer, das mit der Tatkraft und der Vision des Vorstands und einiger Mitglieder angegangen wurde. Waldemar Friedmann überzeugte unermüdlich mit seinen Visionen, seiner Tatkraft und seinem handwerklichen Verständnis.
Die Unterstützung durch die Bevölkerung und viele gelungene Aktionen und Spenden gaben uns die Energie, Gewerk für Gewerk weiter zu machen und die Vision in die Realität umzusetzen. Finanziell wurden wir v.a. durch die STEG (Stadtentwicklungsgesellschaft des Landes) und die Gemeinde Ottersweier, sowie die B.F.-Stiftung unterstützt. Auch einige örtliche Handwerker griffen uns bereitwillig unter die Arme. Der Schreinereibetrieb unseres zweiten Vorsitzenden Franz Seiler schaffte es, viele kleine und größere Gewerke nach altem Vorbild neu herzustellen und authentisch einzubauen.
Für die Lehmarbeiten - das Ausfachen der Südwand und den Innenputz - konnten wir die Lehmbauexpertin Nicole Wolpensinger gewinnen, die ihr Wissen in einem Lehmbauseminar gerne weitergab und über Wochen mit viel Liebe im Haus arbeitete.
Fast 5 Jahre später, nach intensivster, oft schwerer und staublastiger Arbeit der Mitglieder, dem Einsatz professioneller Handwerker und vieler schlafloser Nächte unserer ‚Finanzministerin‘ Elke Echle konnte das Gebäude am 09. Oktober 2015 mit einem großen Fest eingeweiht werden. Geschafft, aber auch stolz begann man das Haus für Veranstaltungen zu öffnen. Auch während der jahrelangen Bauzeit konnte in vielen Führungen die immer schöner werdenden Räume und die alten Handwerkstechniken, die zum Einsatz gekommen waren, bewundert werden.
Der Verein musste jetzt erst mal Kraft schöpfen aber die Gedanken an das ‚Wie geht es weiter‘ drängten dann doch in den Vordergrund. Schaffen wir es auch noch, ein Museum zu gestalten? Keinen leblosen Ausstellungsort alter Dinge, sondern einen Ort, an den man gerne wiederkommt, der Jung und Alt anspricht?
Wie es weiterging steht im nächsten Artikel ‚Aufbau des Museums'.






















Einladungskarte
Erbbaurechtsvertrag Heimatmueum
Erstbesichtigung
Haus vor der Sanierung
Haus nach der Sanierung
Rückseite alt
Rückseit sanieren
07-Rückseite neu
Küche alt
Küche neu
Räucherkammer vorher
Räucherkammer nachher
Hof pflastern
Hausschild
Einweihung Museumsgebäude
Spende Bernhard Friedmann Stiftung
Lehmbau
Lehmbau
Lehmbau
Lehmbau
Lehmbau